nichtswieweg... vier Abenteurer unterwegs

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Botswana – Auf Safari! Safari! Safari!
Reisebericht vom 15.10.2011 bis 08.11.2011, Botswana
Highlights: Kalahari, Maun, Okavango-Delta, Moremi Game Reserve, Chobe NP, Kasane

Freundliche Menschen, eine unglaubliche Tierwelt, fantastische afrikanische Sonnenuntergänge und dann gab es natürlich Elefanten, Elefanten und nochmals Elefanten. Botswana gilt als das Tier-Paradies schlechthin und so verbrachten wir auch die meiste Zeit in diesem Land unterwegs auf Pirschfahrten. Ausser einmal, da tauschten wir für kurze Zeit unseren Landy gegen eine Cessna ein und schauten uns so das Okavango-Delta auf einem Rundflug aus der Luft an. Wieder am Boden unterwegs, ging es dann auf vier Rädern weiter durch die zwei bekannten Tierparks, dem "Moremi Game Reserve" und "Chobe N.P.".

Obwohl wir uns am Ende der Trockenzeit und daher in der idealen Reisezeit befanden, waren viele Pisten noch von der letzten Regenzeit unter Wasser und so musste auch Rebelde ein paar Male seinen Schnorchel benutzen. 10 Tage verbrachten wir in den beiden Parks und sahen so viele Tiere, dass wir hier gar nicht alles aufzählen können. Daher lassen wir besser die Bilder sprechen.

Nach 3,5 Wochen erreichen wir "Kasane" wo wir uns nun überlegen müssen, wie es weiter gehen soll. Gerne wären wir noch länger in Botswana geblieben, aber da wir unbedingt auch den Norden Namibias vor der Regenzeit anschauen möchten, heisst es dann leider doch nichtswieweg. Etwas Gutes hat es ja trotzdem, denn so hat man immer wieder einen Grund um zurückzukehren. Mit diesem Gedanken und tollen Eindrücken verlassen wir das Safari-Land und rollen langsam westwärts dem Caprivi-Streifen entlang, nach Namibia. Doch nun der Reihe nach...

Unterwegs in der südlichen Kalahari

Über rotschimmernde Sanddünen geht unsere Fahrt weiter durch die südliche Kalahari, die uns landschaftlich doch extrem an Australien zurück erinnert. Dieser Teil Botswanas wird nicht viel bereist und so sehen wir in den nächsten Tagen auch nur sehr selten Fahrzeuge. Wie immer in untouristischen Regionen ist es natürlich auch schwierig, an Geld heran zu kommen. Da wir den kleinen Grenzübergang im "Kgalagadi Transfrontier Park" genommen haben, konnten wir kein Geld wechseln, keine obligatorische Versicherung abschliessen und auch keine Road-Tax bezahlen. Über letzteres waren wir natürlich gar nicht so unglücklich. Aber mit ein bisschen Geld durch die Gegend zu fahren, wäre natürlich nicht schlecht. Wir fahren vorbei an kleinen Lehmhaus-Siedlungen, wo uns die Leute freundlich zu winken. Unser nächstes Ziel ist das Kalahari-Dorf "Hukuntsi", welches angeblich über einen MINI-ATM (Bankautomat) verfügen soll. Als wir endlich den Automaten finden ruft man uns schon von Weitem zu, IT'S BROKEN (es ist kaputt). Lustig, damals wussten wir noch nicht dass dies der Lieblingssatz der Botswanas ist. OK, also fahren wir wieder weiter ohne Geld. Zum Glück kann man in dieser Gegend problemlos wild campen und so erreichen wir drei Tage später die grössere Ortschaft "Ghanzi".

Hier versuchen wir erneut unser Glück mit einem Bankautomaten und siehe da, auf dem ersten erscheint schon wieder die Meldung, IT'S BROKEN. Glücklicherweise gibt es noch einen anderen Automaten der zwar funktioniert, aber keine MAESTRO Card annimmt. Ich erinnere mich dass im Führer stand, dass man mit einer VISA-Kreditkarte Geld abheben könnte und siehe da, dies funktionierte dann. Gut hat man doch eine grosse Auswahl von verschiedenen Kreditkarten-Herausgebern dabei. Endlich mal wieder mit Geld in der Tasche fahren wir zum "Kalahari Arms Hotel", wo wir im Innenhof campen können. Hier kommen wir schnell mit einer Familie aus Alaska ins Gespräch. Charles und Mary arbeiten für den US Peace Corps in einem Aids-Hilfe Projekt in Botswana und haben heute gerade Besuch von ihren Kindern bekommen. Wir verstehen uns super mit der Familie und tratschen ein Weilchen. Und wie schon so oft auf unserer Reise werden wir irgendwo eingeladen. OK, normalerweise befindet sich die Einladung meistens auf dem gleichen Kontinent. Aber diese Einladung müssen wir dann irgendwann bestimmt nachholen. Denn Charles ist in Alaska Helikopterpilot und hat uns auf einen Rundflug eingeladen. Na ja, wenn das kein Angebot ist. Wer weiss, vielleicht auf Weltreise Teil III?

Wir verabschieden uns am nächsten Tag von den McGee's und fahren nun weiter in die Safari-Haupstadt "Maun".

Stopover in "Maun"

Auf den ersten Blick erscheint uns "Maun" nicht gerade wie eine Oase im Paradies. Es tönt im Reiseführer zwar sehr vielversprechend, wenn man aber als Erstes diese vielen Lehmhütten sieht, hat man es sich doch schon etwas anders vorgestellt. Aber vielleicht liegt es auch an der Jahreszeit. Obwohl wir im Frühling in Botswana sind, gilt der Oktober als heissester Monat des Jahres. Die Temperaturen befinden sich näher an der 50 Grad Grenze und nachts schwankt das Thermometer immer so zwischen 35 und 40 Grad. Um ehrlich zu sein, man hält es kaum aus. Aber was soll's, da muss man durch. Wir fahren in "Maun" auf den uns mehrfach empfohlenen Camping "Island Safari Lodge". Hier befinden sich noch ein paar andere Reisende und so weiss man, Langeweile tritt keine auf. Vor allem mit Bernd und Loes, den Holland/Deutschen, verstehen wir uns super und da sie bereits seit 9 Wochen auf dem Camping hausen, wissen sie einiges zu erzählen. Und dann sind da natürlich noch Sabine und Michael von www.auf-abwegen.de. Beide sind auch zwei ganz sympathische Deutsche. Obwohl wir zur gleichen Zeit in Südamerika unterwegs waren, haben wir uns nie getroffen. Aber jetzt hat es in Afrika doch noch geklappt.

Kompliziertere Campsite-Buchungen gibt es wahrscheinlich nicht mehr!

Bevor wir uns jedoch einwenig zurücklehnen können haben wir noch einiges in "Maun" zu erledigen. Als Erstes stehen die Campsite-Buchungen für die beiden Parks "Moremi" und "Chobe" auf dem Programm. Und dies zu buchen bzw. zu koordinieren kann man schon fast als kleine Herausforderung betrachten.

Wir möchten gerne 10 Tage im Park bleiben und haben uns 5 verschiedene Campgrounds ausgesucht. Da die Plätze vor zwei Jahren privatisiert wurden, muss man nun diese alle separat im voraus buchen. Um es jetzt ein bisschen einfacher zu erklären, das Ganze läuft so ab. Man schnappt sich das Auto, fährt wieder zurück nach "Maun". Man klappert alle 4 Büros einzeln ab (ach ja, die Büros liegen selbstverständlich überall in der Stadt verstreut) und fragt dann, an welchen Daten die Campsites frei wären. Wenn man alles abgeklärt hat, geht man erstmals einen Kaffee trinken und versucht, mit den Informationen etwas anzufangen. Sobald man mit den möglichen Daten einen Reiseplan erstellen konnte, fährt man wieder zu den 4 verschiedenen Büros, bucht die Campingplätze, sucht dann wieder einen ATM, weil die Kreditkartenmaschine gerade heute nicht funktioniert (ihr wisst: IT'S BROKEN). Anschliessend fährt man wieder zurück und nach zig Stunden hat man ein Vermögen ausgegeben, aber dafür wurden 10 Tage "Moremi" und "Chobe" gebucht – Hurra! Halt, da war doch noch was. Genau, die Eintrittsgebühren für die Personen und das Fahrzeug müssen ebenfalls separat bezahlt werden. Also gibt es noch einen Abstecher zum fünften Büro, dem "Wildlife Office", wo dies natürlich seriös nachbezahlt wird. Und falls sich jemand interessiert was das hier so kostet: Für den teuersten Campround in "Savuti" bezahlten wir pro Nacht USD 100.00 für zwei Personen und dann kommen tägliche Eintrittsgebühren (Fahrzeug und Person) von USD 40.00 hinzu, ja ja, Botswana ist kein Billigland.

Aber was wir speziell hervorheben möchten ist der sehr freundliche Umgang mit den Einheimischen. Obwohl alles ein bisschen länger dauert als gewohnt, haben die Menschen hier doch immer ein Lachen im Gesicht. Das ist dann wahrscheinlich auch der Grund weshalb es uns in Botswana so gut gefällt.

Man wird immer wieder positiv überrascht

Und weil heute alles so toll funktionierte haben wir noch ein weiteres Target auf unserer Liste. Schon seit Monaten suchen wir Sitzbezüge für unsere zwei Recaro-Sitze im Landy. Das gibt es natürlich nicht ab Stange und so sehen wir unsere Chance in "Maun". Wir fahren zu "Kalahari Canvas", welcher ebenfalls Sitzbezüge für verschiedene Safari-Anbieter anfertigt. Sie schauen sich unsere Sitze an und meinen, alles kein Problem. Selbstverständlich können sie eine Spezialanfertigung machen. Wir wählen uns passend zu der Landy-Farbe einen Kalahari-Grünen Canvas aus und lassen ihnen einen Sitz zum Mass nehmen zurück. Bezahlt wird im Voraus, was man ja eigentlich nicht tun sollte. Am nächsten Tag um 16.00 Uhr könnten wir dann die zwei Sitzbezüge wieder abholen.

Richtig happy fahren wir wieder zurück zur "Island Safari Lodge" und erzählen den anderen Reisenden von unserem erfolgreichen Tag. Da wird doch ein bisschen geschmunzelt und man sagt uns, vergesst es, die Sitzbezüge sind morgen nie im Leben fertig, - TiA (This is Africa). Also lassen wir uns einfach überraschen.

Um diesen geglückten Tag zu feiern gehen wir abends in die hoteleigene Bar. Roger sieht schon von Weitem die Bierzapfanlage und kann es kaum erwarten, seit mehr als einem Jahr wieder mal ein frisches Gezapftes zu trinken. Als er dann aber die Bestellung aufgibt und der Kellner meint: "I'm sorry", unterbricht Roger ihn kurzerhand: "Warte, es ist bestimmt BROKEN (kaputt)?" "Ja, genau", erwidert der Kellner, "weshalb weisst du das?" "Ach nur so", meint Roger achselzuckend. "Hätte ja sein können..."

Am nächsten Tag fahren wir dann wieder in die Stadt um unsere Sitzbezüge abzuholen und siehe da, wir werden schon erwartet. Stolz zeigt uns der eine Arbeiter unseren neuen Sitz und wir flippen fast aus. Ehrlich gesagt haben wir jetzt keine Meisterleistung erwartet, aber die hier haben sich wirklich selber übertroffen. In die Rückenlehne wurden noch extra Taschen eingenäht, damit man schön Platz für das Kartenmaterial hat, grandios. Man erlebt also auch immer wieder positive Überraschungen.

Rundflug über das Okavango-Delta

Uns gefällt "Maun" immer besser und da wir sowieso ein paar Tage warten müssen, bis wir in die gebuchten Parks fahren können, muss natürlich auch noch ein Rundflug über das Okavango-Delta drin liegen. Einziger Wehrmutstropfen, in den letzten zwei Wochen sind gleich zwei Flugzeuge abgestürzt (Moremi-Air und Delta-Air), in einem Flieger waren leider auch Schweizer und Franzosen mit dabei. Das lässt einem natürlich schon etwas grübeln. Bernd gibt uns den Tipp zu "Major Blue" zu fahren, dieser Laden würde von Indern geführt und die wären in der Regel etwas zuverlässiger. Ok, jetzt müssen wir nur noch ein paar Leute zusammentrommeln, da man immer einen kompletten Flieger chartern muss. Und desto mehr Leute mitkommen, desto günstiger wird es natürlich für jeden Einzelnen. Wir fragen auf dem Campground vier Belgier ob sie Lust hätten mit uns zu fliegen und sie waren glücklicherweise einverstanden. So erklären wir uns bereit alles zu regeln und fahren zu "Major Blue". Wir chartern für den Abend eine 7-plätzige Cessna und dann geht es los. Dieses Geschäft ist irgendwie so ein Allround-Betrieb. Der Inder, welcher am Morgen unsere Buchung entgegen genommen hat und die Tickets ausstellte, ist zugleich die Begleitperson durch den Flughafen und schliesslich auch unser Pilot. Tip Top – Inder wären ja zuverlässig, sagte man uns doch zuvor.

So starten wir pünktlich um 17.00 Uhr und fliegen hinein ins Okavango-Delta. Schnell sehen wir von oben die ersten Elefanten, Giraffen und sogar Nashörner. Aber es ist auch interessant die Landschaft mal aus der Vogelperspektive anzuschauen. Der Pilot hat dann seine Freude mit uns und macht ab und zu ein paar Spässe, sprich stellt einfach den Motor in der Luft aus oder fliegt extra steil runter. Glücklicherweise hat die ganze Gruppe einen stabilen Magen. Nach einer Stunde landen wir dann wieder heil auf dem "Maun-Airport" und alle sind trotzdem irgendwie froh, auszusteigen, denn die Hitze im Flugzeug war fast unerträglich. Da wir ja zu sechst unterwegs sind beschliessen wir, für einmal das Nachtleben in der Safari-Stadt auszukosten. Aber um 22.00 Uhr läuft überhaupt nichts mehr und so fahren wir im Taxi-Konvoi wieder zurück zu unserer Lodge.

Auf Safari Safari Safari im "Moremi Game Reserve" und "Chobe N.P."

Nach einer Woche "Maun" sind wir startklar und wir fahren hinein in die wohl zwei bekanntesten Parks von Botswana. Schon bevor wir den Parkeingang erreichen, sehen wir die ersten Elefanten und eine grosse Giraffen-Herde. Wow, ist das genial! Man kann sich das wahrscheinlich nicht vorstellen wie sich das anfühlt wenn man einfach durch die Gegend fährt und plötzlich marschiert ein Elefant knapp vor unserem Landy über die Strasse, unglaublich. Wir haben die ersten zwei Nächte auf der "Third Bridge Campsite" gebucht. Und schon auf dem Weg dahin sehen wir unglaublich viele Tiere wie Zebras, Impalas, Giraffen, Flusspferde und natürlich Elefanten. Botswana gilt als das Land Afrikas mit der grössten Elefantenpopulation. Es gibt also keine Chance, einen Elefanten hier zu übersehen.

Wir erhalten auf dem Campground den Platz Nr. 5, was sich nicht wirklich als eine Perle herausstellt. Denn auf diesem Platz leben die frechen Paviane die ständig versuchen, einem irgend etwas vom Auto zu stehlen. Und so bösartig wie sie sind, müssen sie einem natürlich auch noch direkt aufs Autodach pinkeln oder kacken und haben dabei einen Höllenspass.

Wir sitzen gerade draussen beim Abendessen als wir ein lautes Löwengebrüll hören dass immer näher kommt. Die Ranger haben uns mitgeteilt dass die Löwen abends oft durchs Camp streifen, man solle dann doch bitte schnellstmöglich ins Auto rein gehen. Das haben wir natürlich nur zu gerne gemacht und im Nu, ist der ganze Camping auf einmal ziemlich schnell stockdunkel.

Auf Safaris hat man die besten Chance Tiere zu sehen am frühen Morgen oder spät abends, vor allem jetzt in der Trockenzeit wo die Temperaturen extrem hoch sind. So heisst es morgens den Wecker zu stellen und um 06.00 Uhr sind wir bereits unterwegs. Aber da die Temperaturen um diese Zeit schon Richtung 40 Grad klettern, müsste man wahrscheinlich noch früher aufstehen um die Tiere aktiver zu sehen, aber dann ist es leider noch dunkel. Trotzdem sehen wir für unsere Verhältnisse viele Tiere, für Botswana-Kenner ist in dieser Saison eher wenig los, da sich in den beiden Parks immer noch extrem viel Wasser von der letzten Regenzeit befindet. Und wenn es überall Wasser gibt, verteilen sich die Tiere natürlich um so mehr und es wird schwieriger, diese zu finden. Für uns spielt das aber keine Rolle, denn wir haben bis auf zwei Tage jeden Tag Löwensichtungen gemacht, das ist für "Hobby Tier-Spotter" schon eine super Bilanz. Vom "Third Bridge Campground" fahren wir weiter nördlich zu "Xakanxa".

Hier bleiben wir auch wieder zwei Tage und machen wieder unsere täglichen Pirschfahrten. In diesem Gebiet sehen wir extrem viele Hippos (Flusspferde). In einem kleinen Tümpel können wir bis zu 20 Köpfe zählen, die herausschauen. Leider sind wir einen Tag zu spät gekommen, denn gestern wäre angeblich auf dem Campground eine Löwin mit 5 Jungen durch die Gegend spaziert, das wäre sicher ein toller Anblick gewesen.

Aber auch wir entdecken einen Löwen, diesmal auf eine ganz spezielle Weise. Als wir unsere Strecke abfahren sehen wir eine kleine Gruppe Springböcke. Ganz nervös stehen sie da wie angewurzelt und geben komische Grunzlaute von sich. In diesem Moment weiss man, dass sie Angst haben und irgendwo ein Raubtier in der Nähe sein muss. Für Safari-Enthusiasten ist die Krönung einer Tour wenn es einen Kill gibt, sprich ein Raubtier auf Beutezug geht und ein Tier reisst. So gesehen waren wir heute nah dran, denn wir können nun im Gebüsch einen Löwen auf der Lauer entdecken. Der hat sich so gut versteckt, dass wir ihn ohne die Springböcke nie gefunden hätten. Aber nein, wir wollen heute keinen Kill sehen und setzen unsere Fahrt weiter. Damit flüchten die Böcke nun in alle Himmelsrichtungen. Schade lieber Löwe, vielleicht klappt's beim nächsten Mal.

Von "Xakanaxa" geht es weiter hinauf zum "Khwai River". Hierzu würde es eine direkte Verbindung geben. Aber wie man uns zuvor in "Maun" mitteilte, sei diese Piste wegen einer tiefen Flussdurchquerung gesperrt. Wir fragen nochmals bei einem Ranger nach und der meinte, für Defender und Land Cruiser wäre es kein Problem. Das muss man uns nicht zweimal sagen. Annemarie und Armin, ein Paar aus Deutschland welche mit einem Mietwagen unterwegs sind fragen uns, ob sie sich auf dieser Strecke uns anschliessen dürfen, da ihr Land Cruiser über keinen Schnorchel verfügen würde. Kein Problem und so verabreden wir uns dann bei der besagten Flussdurchfahrt. Wir laufen beide durchs Wasser, schliesslich muss die Kamera-Frau ja auch auf die andere Seite des Ufers gelangen. Aber bis auf eine tiefe Stelle ist das ganze überhaupt kein Problem. Im Gegenteil – wir freuen uns mal wieder über ein bisschen nassen Fahr-Spass. Danach trennen sich wieder unsere Wege, denn Annemarie und Armin verbringen die Nacht auf einem anderen Campground.

Wir haben für heute Abend die "Khwai River Community Campsite gebucht", die sich ausserhalb des Parks befindet. Und die Strecke dorthin war für uns die bislang schönste und abwechslungsreichste Fahrt. Immer wieder gab es zum Teil richtig tiefe Flussdurchfahrten, also mit der Motorhaube im Wasser, daneben waren Elefanten am Baden, das Wegenetz war so verwirrend sodass wir ohne GPS hoffnungslos aufgeschmissen gewesen wären. Aber das alles machte die Fahrt am Khwai River um so interessanter und schöner. Und als sich am Abend drei Löwen zu uns auf den Campground gesellten, tja dann, dann waren wir einfach nur noch hin und weg.

Von hier aus ging es dann wieder weiter in den "Chobe N.P.", welcher berühmt für seine riesigen Elefanten-Herden ist. Und diese haben wir dann auch täglich gesehen, teilweise näher als uns lieb war. Im "Chobe" treffen wir dann auch wieder Armin und Annemarie und da sie die Campsites in diesen Parks bereits ein Jahr zuvor gebucht hatten, bekamen sie natürlich auch die schönsten Plätze zugeteilt. Da wir uns zuvor bereits super verstanden haben, wechselten wir dann zu ihnen auf ihre Deluxe-Aussichts Plätze, herzlichen Dank nochmals euch Beiden. Zwei Tage verbrachten wir im "Savuti Camp" und fuhren dann weiter zum nördlichen Teil des Parkes, nach "Ihaha". Und obwohl die Piste dahin so trostlos und öde war, bekamen wir doch noch einiges zu sehen, vor allem als uns ein Leopard direkt vors Auto sprang. Wir wurden von dieser Raubkatze so überrascht, dass es nicht mal für ein Foto reichte, aber immerhin konnten wir dieses wunderschöne Tier einmal kurz von Nahem sehen.

Das "Ihaha Camp" liegt direkt am Chobe River und hier wimmelte es nur wieder von Tieren, Zebras, Rappenantilopen, Krokodile, Hippos, Elefanten, Büffel, Impalas. Wenn wir zuvor viele Tiere einzeln gesehen haben, treten sie hier in grossen Herden auf. Wir sitzen gerade bei einem Sundowner und schauen auf die andere Seite des Chobe River, rüber nach Namibia. Langsam müssen wir uns Gedanken machen, wie es weiter gehen soll. Gerne würden wir noch eine Weile in Botswana bleiben, aber die Regenzeit rückt immer näher. Und da wir unbedingt noch den Norden von Namibia anschauen möchten, welcher ebenfalls nur in der Trockenzeit bereisbar ist, haben wir ein kleines Dilemma. Na ja, ein paar Tage haben wir ja noch Zeit zum Überlegen.

Und zum Schluss erleben wir noch einen Riss

Nach 10 Tagen "Moremi" und "Chobe" sind wir richtig müde, diese ständige Hitze macht uns zu schaffen und die täglichen Pirschfahrten sind wirklich anstrengend. Aber wir ziehen unser Programm voll durch und fahren auch am letzten Tag wieder um 06.00 Uhr los, was sich dann als Glückstreffer herausstellen wird. Denn wir sehen zwei Löwen, diesmal ein Männchen und ein Weibchen, die sich genüsslich an einem Elefanten-Baby vertun. Dieser Riss muss von der Nacht gewesen sein, denn gestern Abend war hier noch nichts zu sehen. Eine Stunde schauen wir diesem Treiben zu und haben eine Privatvorführung nur für uns Beide. Aber lange bleibt dieses Schauspiel nicht unentdeckt, sobald ein Safari-Veranstalter diesen Fund entdeckt hatte, rollen im Minutentakt die Busse heran. Das war für uns das Stichwort: "Es ist Zeit aufzubrechen".

Immer diese Entscheidungen

Wieder in der Zivilisation angekommen, füllen wir in "Kasane" unsere Vorräte auf und fahren weiter auf das "Senyati Safari Camp". Dieses Camp ist ein absolutes Muss wenn man in dieser Gegend ist und da wir das so oft gehört haben, führt auch bei uns kein Weg daran vorbei. Und wir werden nicht enttäuscht. Hier finden wir einen Platz vor, wo wir uns einwenig erholen können. Von der Bar aus, blickt man direkt auf ein Wasserloch. Man kann dort Tag und Nacht bei einem kühlen Getränk sitzen und dem Treiben zuschauen. Im Minutentakt kommen ganze Elefantenherden mit ihren herzigen Jungen und trinken das lebenswichtige Nass. Aber auch die anderen Tiere sind jeweils nicht weit, und man bekommt immer etwas vor die Linse. Auf diesem Platz lernen wir auch die zwei Deutschen Elke und Bernd kennen. Sie sind von zu Hause aus der Ostküste Afrikas heruntergefahren und konnten uns so natürlich ein paar super Tips geben. Und wer hätte damals gedacht, dass wir zusammen noch eine tolle Tour unternehmen? Aber diese Geschichte folgt dann erst im nächsten Reisebericht, nämlich aus Namibia. Wie ihr seht, wir haben uns entschieden. Leicht ist es uns nicht gefallen, da Botswana für uns einfach der Hammer war. Aber man soll ja bekanntlich gehen wenn es am Schönsten ist und so kehrt man immer wieder gerne zurück.

In diesem Sinne, wünschen wir all unseren Lesern eine frohe Adventszeit und bis bald auf Reisen in Namibia.