nichtswieweg... vier Abenteurer unterwegs

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Gefahrene Route
USA - Westküste & Nordwesten
Reisebericht vom 22.03.2015 bis 20.04.2015, USA
Highlights: San Francisco, Highway No. 1, Redwood NP, Crater Lake NP, Cascades Lakes, Mount Rainier NP, Seattle, North Cascades NP, Lake Shepherd

Wenn wir diesen Reiseabschnitt mit einer Kneipp-Kur vergleichen würden, dann bekamen wir diesmal tatsächlich ein Wechselbad der Gefühle mit auf den Weg. Bei schweisstreibenden Temperaturen besichtigten wir San Francisco - die wahrscheinlich schönste Grossstadt der Westküste, bekamen Frühlingsgefühle bei den höchsten Bäumen der Welt, froren uns den Hintern im "Crater Lake" und "Mount Rainier NP" ab und erhielten nochmals Novemberstimmung in Seattle. Dann gab's endlich Erholung und Idaho lockte uns mit Badewetterfeeling pur.

Glückstag in San Francisco (Kalifornien)

Seit langem klingelt wieder einmal der Wecker und so kommt es auch, dass wir tatsächlich um 08.00 Uhr bereits abfahrbereit sind. Eigentlich schade, denn wir haben so einen schönen Übernachtungsplatz gefunden und konnten am Abend vorher bei einem blutroten Sonnenuntergang den Blick auf die "Bay of San Francisco" geniessen. Aber die perfekten Wettervorhersagen wollen wir ausnutzen und so rollen wir zusammen mit dem Morgenverkehr über die "Oakland Bay Bridge" hinein ins Zentrum von San Francisco.

Normalerweise lassen wir ja bei solch grossen Städten unser Fahrzeug immer ausserhalb stehen und versuchen, irgendwie mit ÖV's ins Zentrum zu gelangen, aber bei San Francisco gab es für uns einfach keine vernünftige Alternative. Die Campingplätze welche es gab waren so weit ausserhalb und völlig überteuert, sodass wir in den sauren Apfel beissen und für einmal die Stadtbesichtigung mit Fahrzeug unternehmen.

Wir nehmen Kurs auf die berühmte Fisherman’s Wharf und haben keine Mühe, einen Parkplatz zu finden, was ja bei $6.- pro 20Min auch selbsterklärend ist. Aber nicht so mit uns, wir machen rechtsumkehrt und fahren hinein in die Innenstadt. Wir entdecken einen freien Parkplatz und können Mogli in eine kleine Parklücke zwängen und sogar noch das Gesetz mit den eingeschlagenen Rädern einhalten, welches in "Frisco" ein Muss ist. So, mit $2.- Parking für volle zwei Stunden machen wir uns auf zur Besichtigungstour des Hafengebietes.

Wir schlendern entlang der wirklich schön gestalteten Fisherman's Wharf und natürlich dem Pier 39. Bei diesem Pier befindet sich nebst den verschiedenen Shopping- und Essmöglichkeiten auch eine kleine Robbenkolonie, welche sich von den vielen Zuschauern bei ihrem Sonnenbad nicht stören lässt. Natürlich kann man von hier aus auch einen Blick auf die ehemalige Sträflingsinsel "Alcatraz" werfen. Wir spazieren gemütlich durch die Stadt wobei ich schon sagen muss, dass dies extrem anstrengend ist. Die Temperaturen steigen schon recht beachtlich an und wenn man die steilen Strassen immer hoch und wieder runter läuft, kommt man ziemlich arg ins schwitzen. So beschliessen wir, die restlichen Sightseeing-Punkte abzufahren. Das ist ja doch ein Vorteil, wenn man schon mal mit dem Auto in der Stadt ist. Wäre da nur nicht ein klitzekleiner Haken.

Viele Strassen sind in der Innenstadt auf nur 3t limitiert und das auch genau dorthin, wo wir hinmöchten. Und exakt von dort soll man einen traumhaften Blick über die Stadt haben. Tja - da hilft nix, ausser Bauch einziehen und auf Touristenbonus hoffen. Wir fahren die extrem steile Strasse hoch und sind vom Ausblick überwältigt – wäre da nur nicht wieder der kleine Haken mit dem Parkplatz. Ein Platz ist frei und zwar im Halteverbot. Super, den nehmen wir. Pannenblinker rein - denn schliesslich ist das ja ein Notfall. Wenn man uns schon die ganze Zeit für ein Krankenauto hält, können wir dies jetzt heute auch mal zu unserem Vorteil nutzen. Und siehe da, es nützt. Denn genau in diesem Moment kreuzt die Polizei auf, schaut unseren Mogli an und fährt weiter. Uff – das klappt ja wirklich. Wir reizen unser Glück heute noch ein bisschen aus und fahren weitere, für uns eigentlich verbotene Strassen ab. Aber das macht halt auch super viel Spass, die steilen Strassen hinauf– und wieder runter zu brettern. Nachdem wir uns genug ausgetobt haben steht nun aber wirklich das Wahrzeichen von San Francisco auf dem Programm, die Besichtigung der Golden Gate Bridge.

Bei strahlendem Sonnenschein können wir das architektonische Meisterwerk, übrigens von einem Bündner entworfen, bewundern. Von allen erdenklichen Blickwinkeln nehmen wir die Brücke in Augenschein und natürlich führt kein Weg daran vorbei, einmal über dieses rote Wunder zu brausen. Um diesen historischen Akt musikalisch zu untermahlen muss natürlich die richtige Musik her und so fahren wir bei Scott Mckenzie's San Francisco über die Golden Gate Bridge und johlen laut mit. Auf der anderen Seite angekommen, biegen wir in die steil ansteigende "Conzelman Road" ab von wo man verschiedene Ausblicke auf die Brücke und Stadt bekommt. Leider darf man mit Wohnmobilen (RV's) nicht bis zum Endpunkt der Strasse fahren, da sich oben nur ein kleiner Parkplatz befindet und man nicht gut wenden kann. Aber da wir heute bislang soviel Glück hatten haben wir diese Verbotstafel ausnahmsweise auch einfach übersehen und fahren trotzdem bis zum Schluss hoch. Die Aussicht ist einfach fantastisch und das bisschen wenden, auch gar kein Problem. Wir sind uns einig, San Francisco ist wirklich toll und wird somit in unsere persönliche Top 10 der Grossstädte aufgenommen.

Highway No 1 – oder der mit den vielen Verbotstafeln! (Kalifornien)

Wir haben uns entschieden für unsere Strecke Richtung Norden einen Teil des "Highways No 1/101" zu fahren. Ein grosser Teil dieser Strecke folgt einer kurvenreichen Küstenstrasse und irgendwie erinnert einem die Landschaft eher an eine Szenerie aus den Rosamunde Pilcher Filmen (Cornwall) als an Kalifornien. Aber es ist eine gemütliche Strecke, wenn da nicht das Problemchen mit den Übernachtungsplätzen wäre. An jeder nur erdenklich möglich winzigen Ausfahrtstelle steht ein Schild mit "Camping Verboten". Zum Teil sind die Ausfahrten so klein, dass man nicht mal mit einem normalen PW da parken könnte und sich ernsthaft fragt, wer hier wohl übernachten würde. Vielleicht gab's einfach bei der damaligen Schilder-Produktion einen Mengenrabatt, anders kann ich mir das nicht erklären. Auf jeden Fall ist man fast gezwungen, einen Campingplatz aufzusuchen, womit wir ja kein Problem haben, wären einfach die Preise nicht so astronomisch hoch.

Ausnahmsweise finden wir eine kleine Ausfahrt direkt neben der Strasse, wo kein Verbotsschild steht (oder vielleicht hat sie einfach jemand abmontiert?). Wir sind gerade dabei uns gemütlich einzurichten bis wir den Haken an der Sache entdecken. Unser Mogli ist natürlich zu gut von der Strasse aus sichtbar was uns ständig Besucher anlockt, die uns mit ihren Fragen zu unserem Fahrzeug löchern. Irgendwann haben wir genug und geben unseren Platz kampflos auf. Das ist ja schlimmer als mit den Mücken. So fahren wir zum nächstgelegenen Campingplatz. Die nette Empfangsdame fragt uns was wir gerne hätten. Ich sage ihr dass wir keinen Strom und kein Wasser bräuchten, einfach das Günstigste was sie uns anbieten könnte. „Kein Problem“, meint sie, „ihr könnt zu den Zelten fahren“. „Das tönt doch super“, antworte ich erfreut. „Wieviel kostet denn das?“ „41 Dollar“ sagt sie lächelnd. „Waaaassss??!! - für einen Platz ohne nichts?“ Ach ja und die Duschen kosten übrigens noch extra. Nein, für $41.- gehen wir doch lieber wieder zurück zu den Mücken. Wir wollen uns schon verabschieden als sie uns fragt, ob $25.- denn o.k. wäre. Aha – hier kann man handeln. Das gefällt uns schon viel besser. Wir registrieren uns für den Platz und bekommen sogar noch 4 Stunden gratis WiFi. Das ist doch mal ein kleines Erfolgserlebnis.

Redwoods NP (Kalifornien)

Nachdem wir im "Sequoia NP" schon die mächtigsten Bäume besichtigt haben, fahren wir diesmal zu den höchsten Bäumen der Welt. Die Redwoods können teilweise über 100m hoch werden und es ist fast unmöglich, einen solchen Baum komplett mit der Kamera einzufangen. Wir machen einen kleinen Rundweg durch die "Avenue of the Giants", wo man etliche dieser Riesen bereits zu Gesicht bekommt. Aber vor allem die Tour entlang der "Howland Hill Road" gefällt uns richtig gut. Auf einer engen, kurvenreichen Piste kann man direkt an den Baumriesen vorbeifahren.

Oregon – ein kleines Juwel (Oregon)

Wir verlassen Kalifornien und steuern nun unseren nächsten Bundesstaat, Oregon, an. Viel wissen wir nicht über diesen kleinen Staat ausser, dass er Heimat von vielen Vulkanen und dem bekannten "Crater Lake NP" sein soll, welchen wir uns auf jeden Fall anschauen möchten. Aber schon nach kurzer Zeit merken wir, dass dies uns hier sehr gut gefallen wird. Wir sehen keine "Camping Verboten" Schilder mehr, die meisten Pisten in die National Forests sind geöffnet und wir finden fast jeden Abend irgendeinen einsamen Traumplatz zum übernachten an einem See oder Fluss. Nach Kalifornien fühlen wir uns hier einfach wie im Paradies, so macht doch reisen Spass. Auch können wir unseren Duro endlich mal wieder so richtig artgerecht halten. In den National Forests gibt es viele tolle Strecken, welche wir nun mit Mogli abfahren. Ok, für gewisse Pisten ist er ab und zu ein bisschen zu dick und die Äste und Sträucher kratzen und schleifen ohrenbetäubend an unserer Kabine, aber na ja – er ist halt auch ein bisschen grösser als ein Quad☺.

Nach all dem Fahrspass kommt aber auch der landschaftliche Aspekt nicht zu kurz. Die vielen schneebedeckten Vulkankegel welche sich teilweise in glasklaren Seen spiegeln, sind traumhaft schön anzuschauen. Für uns gehört das für uns unbekannte Oregon jetzt schon zu den grossen Favoriten, obwohl wir noch nicht einmal beim Crater Lake NP waren.

Crater Lake NP (Oregon)

Ohne die Wettervorhersagen zu kennen beschliessen wir, auf gut Glück am nächsten Tag dem "Crater Lake NP" einen Besuch abzustatten. Tags zuvor sind wir bis kurz vor Eingang des National Parks gefahren und haben in einer Christbaumaufzuchtstation übernachtet, was übrigens sehr idyllisch war. Als am Abend dicke Wolken aufziehen und es in Strömen zu regnen beginnt werden wir betreffend dem bevorstehenden Parkbesuch doch etwas missmutig. Der "Crater Lake" steht im Winter bzw. Frühjahr oftmals unter einer dicken Wolkendecke und die Chance, dass man den tiefblauen Vulkansee zu Gesicht bekommt, ist daher eher gering. Um diesen Park zu besichtigen haben wir einen ziemlich weiten Umweg in Kauf genommen und jetzt ärgern wir uns darüber, dass wir nicht nachgeschaut haben, wie das Wetter wird. Na ja, ändern können wir es jetzt sowieso nicht mehr.

Um so mehr freut es uns als wir am nächsten Morgen von strahlendem Sonnenschein geweckt werden. Durch diesen Adrenalinkick sind wir auch schneller abfahrbereit als üblich und so finden wir uns kurze Zeit später im Visitor Centre des Parks ein. Und was für ein Glück wir haben sehen wir an der Wetterprognose, welche dort publiziert wurde. Heute sonnig und für die nächsten Tage nur noch Regen/Schnee werden vorausgesagt. Geschneit hat es übrigens auch in der Nacht zuvor, als es bei uns regnete und so treffen wir am Morgen auf einen frisch schneegepuderten "Crater Lake" an.

Das besondere an diesem Kratersee, welcher übrigens über einen Umfang von 11km und einer Tiefe von fast 590m verfügt, ist nebst der tiefblauen Farbe auch die "Wizard Island". Diese kleine Insel, welche man im See zu Gesicht bekommt, ist in Wirklichkeit die Spitze eines anderen Vulkans, also einem Vulkan im Vulkan.

Wir stapfen durch den Tiefschnee um verschiedene Fotoperspektiven des Kratersees zu bekommen. Der komplette Rundweg um den Kratersee ist leider wegen des Schnees noch gesperrt, aber einen kleinen Teil kann man immerhin zu Fuss ablaufen.

Eingeschneit im Hood National Forest (Washington)

Immer auf der Suche nach einem pittoresken Schlafplatz suchen wir unser Glück diesmal am Clear Lake. Gemäss unserem GPS müsste es da unzählige Pisten geben um an diesen See zu gelangen, aber diesmal haben wir irgendwie kein Glück. Entweder ist die Piste gesperrt oder sie führt nicht bis zum Wasser. Unser Mogli bahnt sich mittlerweile selber einen Weg durch die Büsche und die tiefhängenden Äste hinterlassen ihre tiefe Spuren. Als wir fast den Seeanschluss erreicht haben, versperrt uns ein umgefallener Baum den Weg. Vor uns fährt ein Pick-Up, auch er kommt nicht mehr weiter. Nun heisst es die komplette Piste im Rückwärtsgang zurückzulegen, denn um zu wenden ist es hier definitiv zu eng. Als wir wieder die "normale" Piste erreichen und so kurz vor dem Aufgeben sind, entdecken wir einen etwas lichteren Wald. Hierdurch gibt es keine Piste mehr, aber wer braucht das schon. Roger manövriert den Duro an den einzelnen Bäumen mit ihren herausstehenden Wurzeln vorbei und wir werden so kräftig durchgeschüttelt, dass ich bald zu einer Stugeron greifen muss. Aber nach wenigen Minuten haben wir es geschafft und vor uns liegt eine kleine Ebene direkt am See, wo wir nun definitiv bleiben werden. Kaum haben wir uns installiert, tanzen einmal mehr dicke Schneeflocken vor unserem Fenster. Es schneit so stark, dass schon kurze Zeit später eine weisse Schneeschicht die Landschaft überzieht. Roger, mittlerweile geübter Dachschneeschipper, muss später nochmals aufs Dach um den Schnee loszuwerden. Wer weiss was in der Nacht noch alles runterkommt.

Am nächsten Morgen können wir dann die weisse Pracht bewundern. Nur leider sind auch unsere Fahrspuren zugeschneit worden, d.h. wir müssen die Strecke nochmals ablaufen um einen geeigneten Weg aus dem Wald zu finden. Denn durch den Schnee hängen die Äste noch einiges tiefer als gestern. Aber die Bemühungen für diesen Platz haben sich definitiv gelohnt oder wozu fährt man sonst einen 4x4 ☺?

Abstecher zum Mount Rainier NP (Washington)

Bevor wir uns erneut ins Stadtleben stürzen, unternehmen wir noch einen kleinen Abstecher zum höchsten Vulkan der Kaskaden, dem Mount Rainier (4400m). Obwohl dieser National Park vor allem in den Sommermonaten boomt, möchten wir uns den höchsten Berg dieser Region doch noch von Nahem anschauen. Wieder einmal mehr ist uns das Wetter wohlgesinnt und wir können den schneebedeckten Vulkankegel schon von weitem erblicken. Wir fahren hoch bis zum "Paradise Point" und sind erstaunt, wie viele Menschen sich hier bereits herumtummeln. Leider kann man zur jetzigen Jahreszeit nicht vielmehr unternehmen als einfach den Berg anschauen und so entschliessen wir uns, mit direktem Kurs nach Seattle zu fahren.

Schlaflos in Seattle (Washington)

Wer kennt ihn nicht, den berühmten Liebesfilm mit Tom Hanks und Meg Ryan? Genau wie die Beiden haben auch wir Zwei seit etwa 2 Wochen extreme Schlafstörungen, d.h. wir wachen nachts auf, haben Herzklopfen und können einfach nicht mehr einschlafen. Wir sind völlig ratlos woher das auf einmal kommt. Dann erinnere mich an ein ähnliches Phänomen, das wir damals in Brasilien hatten und die Ursache war keine geringere, als dass der Kaffee einfach viel zu stark für uns war. Ich schaue nach welche Sorte wir denn gerade jetzt trinken und siehe da, die Marke heisst "Seattle's Best". Um der Sache auf den Grund zu gehen ändere ich die Dosierung und nehme so nur noch einen Viertel der üblichen Kaffeeration und man glaubt es kaum, wir schlafen beide wieder wie die Babys. Das ist ja schon unglaublich, was Kaffee für eine Wirkung haben kann.

Da wir nun unser Schlafproblem gelöst haben sind wir auch wieder fit für die nächste Stadtbesichtigung. Wir nutzen das super ÖV-System von Seattle aus und parken Mogli beim „Park & Ride“ in Eastgate. Von hier aus geht es mit dem Bus ins Zentrum. Wir schlendern der Waterfront entlang, welche sich aber leider grösstenteils im Umbau befindet. Dafür ist der Public Market um so spannender. Viele kleine Geschäfte reihen sich einander und man kann jeden nur so erdenklichen Krims Krams erstehen. Aber nebst dem werden auch viele Frischsachen auf dem Markt feilgeboten. Wir sind auf der Suche nach einem passenden Restaurant für's Mittagessen und als wir das "Bolivian – Copacabana" entdecken, ist es für uns sofort klar, wohin wir gehen. Ach ist das herrlich – es wird Spanisch gesprochen, aus dem CD-Player läuft lautstark Gloria Estefan und es herrscht eine völlig gelöste Stimmung. Hier fühlen wir uns sofort wohl. Wir werden im Restaurant richtig melancholisch und träumen wieder von unserem "Südamerika". Und als wir gegenüber noch einen Latino-Shop mit argentinischen Produkten entdecken, ist es um uns geschehen. Wir gehen rein und sind im Paradies. Hier gibt es reihenweise MATE-Tees (Argentinischer Tee), Alfajores, Terma Patagonico, Chimichurri und noch weitere Produkte aus unserem Lieblingsland. Wir lassen ein kleines Vermögen liegen und können es kaum erwarten zurückzugehen, um unsere neu erstandenen Produkte auszuprobieren. Irgendwie ist es wie ein Wink des Schicksals. Wussten wir zuvor noch nicht so recht wo uns der Weg nach Nord-/Mittelamerika weiterführen würde, so ist es jetzt definitiv klar. Wir beschliessen unseren Pakt mit einer Runde Mate und schlafen diesmal ausgezeichnet in Seattle.

North Cascades NP & Lake Shepherd (Washington & Idaho)

Wir haben noch etwa 2,5 Wochen Zeit bis unser USA-Visum abläuft. Dies möchten wir ausnützen um die Bundesstaaten Washington und Idaho etwas genauer zu erkunden. Um in den östlichen Teil zu gelangen wählen wir die Strecke durch den "North Cascades NP", welcher erst gerade kürzlich zum Passieren freigegeben wurde. Auf der Passhöhe türmen sich noch meterhohe Schneeberge und viele Leute sind mit Tourenskis unterwegs. Wenn wir noch einen Parkplatz gefunden hätten, wären wir gerne eine Nacht dort geblieben. Irgendwie sind wir ja mittlerweile zu hartgesottenen Wintercampern geworden und haben unsere liebe Freude am Schnee gefunden. Aber so fahren wir wieder runter ins Tal. Da wir immer noch in der Nebensaison unterwegs sind haben wir den grossen Vorteil, dass die meisten National Forest Campingplätze zwar offiziell noch geschlossen sind, man aber dafür gratis campen kann und die Infrastruktur wie z.B. Toilette trotzdem benutzen darf. Uns gefällt es so gut im Norden, dass wir froh sind noch genügend Zeit hier oben verbringen zu können. Und kaum haben wir die Kaskaden überquert ist es vorerst auch vorbei mit dem Winter. Die Sonne brennt vom Himmel herunter, die Menschen laufen schon in kurzen Hosen umher und Badewetterfeeling kommt auf.

In Spokane, der letzten grossen Ortschaft vor Kanada, gehen wir auf Shoppingtour. Da gewisse Lebensmittel wie z.B. Käse, Salami oder auch alkoholische Getränke in Kanada wesentlich teurer sind als in den USA, greifen wir beim Einkauf nochmals so richtig zu. Unser Duro wird bis unters Dach gefüllt und ich habe jetzt schon ein mulmiges Gefühl, so vollbepackt über die Grenze zu fahren. Aber das wird schon gut gehen.

So verbringen wir noch unsere letzten USA-Tage in Idaho am "Lake Shepherd & Lake Pend Oreille", wo wir einmal mehr ein "super Plätzli" direkt am See für uns alleine geniessen dürfen.

Das war's nun vorerst von uns aus den USA. Wir melden uns dann beim nächsten Mal mit unseren News aus British Columbia. Bis bald – tschüss und nichtswieweg!