nichtswieweg... vier Abenteurer unterwegs

Ein bisschen Heimat in Brasilien
Reisebericht vom 25.07. - 18.08.2006, Brasilien
Highlights: Recife, Olinda, Gaibu, Porto de Galinhas, Besuch Familie Broder

Andrea schreibt:

Schon vor Monaten haben sich meine Eltern und meine beiden Brüder zum Besuch in Brasilien angemeldet. Wir haben uns nun ganz genau ein Jahr lang nicht mehr gesehen, das letzte Mal in Holland, kurz vor unserer Abfahrt mit dem Frachter. Doch nun kommen sie tatsächlich zu uns an die brasilianische Küste und wir sind natürlich total nervös und gespannt auf die nächste gemeinsame Zeit.

Die letzten Tage haben wir mit dem Erkunden der Umgebung verbracht. Natürlich möchten wir meiner Familie eine schöne, aber auch echte Seite Brasiliens zeigen und suchen uns deshalb erst in Olinda, der kulturträchtigen Stadt ganz in der Nähe von Recife eine schöne Bleibe.

Stunden vor der angekündigten Ankunft machen wir uns auf zum Flughafen und zählen ungeduldig die Zeit bis zur Ankunft des Besuchs. Dieses Jahr in Südamerika war einfach nur wunderschön und wir geniessen jede Minute der intensiven Zeit. Doch ab und an, und so geht es vermutlich jedem Langzeitreisenden, fehlen einem die Vertrauten von zu Hause. Umso schöner ist es dann, wenn sich die Familie die Zeit nimmt, uns hier zu besuchen um einen Teil unserer Reise mitzuerleben. Schon im Frühling durften Martin und Anita ihre Eltern in Argentinien wiedersehen, und mit dieser schönen Erinnerung freuen wir beide uns nun genauso auf den Besuch meiner Familie.

Abends um zehn ist es dann soweit. Das Flugzeug ist gelandet, wir warten gespannt auf die vertrauten Gesichter, die plötzlich irgendwo aus dem Gewimmel auftauchen. Die Freude ist riesengross, erst wird natürlich mal geknuddelt und wir staunen, wie sich alle verändert haben. Uns ist sofort klar, das werden unvergessliche gemeinsame Tage. Mit zwei Taxis fahren wir erst mal durch das nächtliche Recife und kommen nach einer halben Stunde in Olinda an. Von der Fahrt bekommt natürlich niemand etwas mit. Zu viel gibt es sich zu erzählen.

In einer geschmackvollen Pousada mitten im Kopfstein gepflasterten Olinda werden wir die nächsten Tage verbringen. Doch trotz der späten Stunde steht noch niemandem der Sinn nach Schlafen. Meine Familie berichtet uns von den letzten Tagen in Rio de Janeiro und wie gut ihnen alles gefallen hat. Wir erzählen ihnen von unseren letzten Tagen und von den Plänen für die gemeinsamen Ferien. In Olinda fühlen wir uns auf Anhieb wohl. Drei sehr schöne Zimmer werden bezogen und die Umgebung erkundet. Doch die Ankunft muss erst noch gefeiert werden und wir stossen mit sechs voll beladenen Caipirinhas auf unser Wiedersehen an. Die Zeit vergeht viel zu schnell und die Barbesitzerin wirft uns einen hilflosen Blick zu. In Ordnung, wir gehen, morgen ist auch noch ein Tag!

Den nächsten Tag starten wir mit einem gemütlichen Spaziergang durch Olinda. Olinda wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Man sagt, der Karneval in Olinda sei besser und eindrücklicher als der in Rio. Das glauben wir leicht, denn schon ohne Samba versprühen die engen, bunten Gassen ihren typischen brasilianischen Charme. Schaut man durch ein Fenster in eines der kleinen Häuser sitzt bestimmt jemand an einer Staffelei und malt eines der tollen Gemälde, die man hier überall kaufen kann.


Am Nachmittag machen wir es uns am Pool gemütlich und liegen faul herum. Meine Brüder klären uns erst mal wieder über die neuen Musik CD's und Filme auf, deren Erscheinen wir irgendwie verpasst haben und wir lauschen gespannt den DEMO Aufnahmen meines Bruders, der sich in der Zwischenzeit einer Band angeschlossen hat. Puhh, so viel ist passiert. Meine Eltern meinen, wenn wir zurück kämen, würden wir unser Heimatdorf nicht mehr wiedererkennen. So viel soll sich verändert haben... Wir sind nur froh, hat sich meine Familie nicht dermassen verändert und wir fühlen uns sofort wieder wie zu Hause.

Abends geht's zum Italiener und mein Vater versucht schon zum zweiten Mal, in Brasilien Wein zu bestellen. Doch wir sind sicher, nicht mehr lange, und er hat ein-gesehen, dass man den Wein in Brasilien nur als Salatsauce verwenden kann. So steigen wir halt wieder alle auf den Caipirinha um und das wird die ganze Zeit so bleiben...

Zwei Tage Olinda sind genug und wir freuen uns auf das nächste Ferienziel. Schon von zu Hause aus hat meine Familie die nächsten drei Tage gebucht. Wir wollen nun ein bisschen brasilianisches Landleben schnuppern und dabei natürlich auch ein wenig am Strand faulenzen. Von Olinda sollen wir abgeholt werden, und nach schweizerischer Pünktlichkeit sitzen wir bereits eine halbe Stunde zu früh auf der Veranda der Pousada. Nach einer Stunde werden alle langsam ungeduldig. Wo bleibt der Chauffeur? Doch, das ist eben das wahre Brasilien. Nach einer weiteren halben Stunde taucht der Fahrer endlich auf. Das Auto hätte gestreikt... kein Problem, wir sind uns das ja gewohnt und meine Familie ist in den Ferien...

Eine Stunde fahren wir durch das grüne Innenland. Hier wird Zuckerrohr in totaler Monokultur angebaut. Jeder freie Zentimeter wird mit Zuckerrohr bepflanzt, überall steigt uns Karamellduft in die Nase.

Wir erreichen das Dorf Rio Formoso und damit auch die Fazenda Amaragi. Die Fazenda Amaragi ist eine alte Zuckerrohrfarm, die in den letzten Jahren für den Tourismus hergerichtet wurde. Hier haben wir uns zwei Bungalows gemietet und richten uns gleich ein. Zur Mittagszeit werden wir von einem alten Landcruiser abgeholt, der uns über Rüttelpisten zum Fluss Rio Formoso bringt. Am Fluss angekommen, wartet schon der Katamaran, mit dem es nun durch das Flussdelta zum Meer geht. Spätestens hier beginnen für uns alle die Ferien, denn dieses paradiesische Fleckchen Erde zwingt uns praktisch dazu. Vorbei an einheimischen Fischern nähern wir uns dem Strand. Kokospalmen soweit das Auge reicht... das ist Urlaub.

Der Katamaran legt an, es ist Ebbe und wir laufen durch das knietiefe Wasser an den Strand. Hier machen wir uns erst mal am Mittagsbuffet zu schaffen. Die Auswahl ist... brasilianisch. Reis, Bohnen und viel Fleisch, aber es schmeckt gut. Nach ein paar Stunden ausspannen und spazieren geht es zurück mit den Katamaran auf die Fazenda. Ziemlich gehetzt ziehen wir uns um für einen Ausritt mit Pferden. Wir satteln auf und machen uns auf den Weg. Doch der Reitausflug fällt viel zu kurz aus und wir entscheiden uns, morgen früh noch einmal per Pferd durch die Mata (Wald) zu reiten.

Abends sitzen wir gemütlich zusammen. Die Fazendaleitung scheint sich wegen Sparmassnahmen keinen guten Musiker leisten zu können und wir hören uns das Forrogekreische widerwillig an. Na ja, die Geste zählt schliesslich...

Der nächste Morgen bricht an und wir satteln die Pferde. Mit tonnenweise Proviant in den Taschen geht die Reittour los durch dichte Wälder und undurch-dringliche Zuckerrohrfelder. Wir geniessen die Tour sehr und unser Führer bringt uns sicher über Stock und Stein. Das Hinterland ist sehr ursprünglich und freundlich werden wir von den Einheimischen begrüsst. Nachdem wir all unseren Proviant verputzt haben, geht es langsam heimwärts, und unsere Hintern sind diesem Umstand ganz dankbar.


Nachmittags geht's wieder per Boot zum schönen Strand und wir spannen zufrieden aus. Abends bringt uns unser Führer noch tonnenweise Zuckerrohr zum Naschen mit... als Belohnung sozusagen... Und noch ein weiteres Mal werden wir belohnt, als der Forrosänger heute sein Mikrophon ausgeschaltet lässt. Wir haben einen schönen und ruhigen Abend.

Eigentlich wäre noch ein weiterer Tag auf der Fazenda geplant, aber wir entschliessen uns, schon heute weiter zu reisen.

Martin schreibt:

Mit zwei Taxis fahren wir nach Gaibu, zu dem kleinen Fischerort, wo Andrea und ich schon vor dem er-sehnten Besuch einige Tage verbracht haben. Dort angekommen beziehen wir unsere Zimmer in einem idyllischen Hotel, das direkt an der traumhaften Bucht Gaibus liegt. Das kleine Dorf liegt 25 Kilometer südlich von Recife, von weitem kann man die Skyline der Grossstadt erkennen. Hier ist alles noch ruhig, es gibt einige gute Restaurants und Bars und praktisch keine ausländische Touristen.

Hier machen wir es uns gemütlich, denn für die nächsten zehn Tage wird Gaibu unsere Bleibe sein. In den ersten zwei Tagen machen wir lange Strandspaziergänge, relaxen im hoteleigenen Swimming Pool und verbringen die Abende mit deftigem brasilianischen Essen und natürlich ein, zwei Caipirinhas. Obwohl der Wetterbericht Regen vorausgesagt hat, ist es sehr warm und die Sonne scheint den ganzen Tag über.

Von Gaibu aus wollen wir einen Abstecher ins südlich gelegene Porto de Galinhas machen. Also besteigen wir zu sechst den lokalen «Jesus» Bus. Bei jeder Haltestelle kommen immer wieder neue Passagiere hinzu, doch aussteigen will niemand. Schon nach wenigen Minuten ist der kleine Bus bis auf den letzten Kubikzentimeter ausgefüllt, jeder hat irgend ein Körperteil von einem anderen im Gesicht... ich denke, es war dieser Moment, der uns alle schliesslich dazu bewegte, in Porto de Galinhas für die nächsten Tage ein Auto zu mieten.

Porto de Galinhas ist einiges touristischer als Gaibu und das lädt natürlich zum Shopping ein. Da sich alle mit den obligatorischen Flip Flops bereits in Olinda eingedeckt haben, fehlt jetzt nur noch ein No-Stress T-Shirt, ein paar nette, handgeschnitzte Anhänger und eine Hängematte. Bei einer Locadora mieten wir uns dann einen grossen Kleinwagen, einen Fiat Doblo um genau zu sein. Mit dem Doblo lebt es sich doch schon ziemlich leichter, denn jetzt können wir machen, wozu wir Lust haben... auch ohne Jesus Bus. Wir diesen mit dem agilen Gefährt nach Hause und nehmen noch ein paar Caipirinhas zu uns, um den Abend ausklingen zu lassen.

Schon seit einigen Tagen haben wir die Jungs auf ihren Surfbrettern beobachtet, denn in Gaibu gibt's einige meterhohen Wellen, die zum Surfen einladen. Natürlich steigt da die Lust, einmal selbst auf so einem Brett zu stehen. Doch wir möchten zuerst einmal klein anfangen, und mieten uns zu viert zwei Bodyboards. Wie C.J. aus Baywatch stürzen wir uns mit den Dingern ins Wasser. Doch schnell stellen wir fest, dass das gar nicht so einfach ist? Irgendwie spült es uns immer wieder an Land - ohne dass wir einmal mehr als eine Sekunde auf dem Brett eine Welle geritten haben... Naja, anscheinend ist das doch nicht so einfach wie es aussieht. Warum können das denn die kleinen Kinder? Ist das wegen dem Gewicht? Doch zum allen Staunen schafft es Markus doch noch einige Sekunden eine Welle zu reiten und wir sind natürlich ganz neidisch... wie er das bloss gemacht hat? Er verrät es uns nicht... Peter, mit den Schürfwunden auf dem Bauch hat genug, wir ebenfalls und so geben wir die Boards dem Bademeister zurück.

Die nächsten Tage nutzen wir unseren Doblo aus, gehen nach Recife in das grosse Shopping Center einkaufen, besichtigen den Zoo und fahren in den Wasserpark. Dank der Nebensaison sind wir beinahe die einzigen Besucher im Park, natürlich ein Grund um sich ordentlich aus zu toben. Die Hauptattraktion des Parks ist ein Tower mit einigen haarsträubenden Riesenrutschbahnen, also nichts für schwache Nerven. Mal abgesehen von der Steile der Bahnen, macht die ganze Konstruktion auf uns eine eher «unsicheren» Eindruck, was uns aber schlussendlich doch nicht hindert einige Male runter zu rutschen. Die Rutschqualität ist «brasilianisch», d.h. bei jedem Übergang eines Röhrenstücks zum anderen, schlägt es einem ganz ordentlich auf den Rücken... vielleicht könnte man das wieder einmal neu verfugen? Mit rot gestreiftem Rücken machen wir uns auf den Heimweg.

In Gaibu geniessen wir unseren zweitletzten Tag zusammen, denn unsere gemeinsamen Ferien gehen dem Ende zu. Noch ein letztes Mal geniessen wir den gemeinsamen Abend an der Bucht von Gaibu und gehen nochmals richtig gut essen.

Am nächsten Morgen stehen wir früh auf, die Jungs schlafen noch. Wir möchten sie überraschen, denn sie haben heute Geburtstag. Mit Kuchen, Champagner und kleinen Geschenken bewaffnet empfangen wir sie am Frühstückstisch. Sie gucken noch ganz verschlafen aus der Wäsche. Mit dem Champagner wissen sie nicht soviel anzufangen... liegt das etwa am Vorabend? Wir feiern noch ein wenig, planschen im Pool und am Mittag fangen sie an zu packen. Andrea und mir ist es ganz mulmig, denn für uns heisst es ab morgen wieder, alleine weiterzureisen. Die Zeit mit ihnen war wirklich sehr schön und es tut natürlich weh, die Vertrauten wieder weggehen zu sehen.

Gegen Abend brechen wir auf und fahren Richtung Flughafen. Als wir dort ankommen, sehen wir auf der Anzeigetafel, dass mit der Abflugszeit etwas nicht stimmen kann. Eigentlich sollte ihr Flug um sieben Uhr gehen, doch auf dem Monitor steht halb drei Uhr morgens. Wir informieren uns und uns wird mitgeteilt, dass der Flug tatsächlich Verspätung hat. Andrea und ich sind natürlich nicht traurig darüber, denn so bleiben sie noch ein wenig länger bei uns. Von der Fluggesellschaft bekommen wir Gutscheine für das ***** Stern Palace Hotel... dort können wir uns bei einem noblen Nachtessen und eigenem Zimmer die Zeit vertreiben.

Die Uhr tickt und die Stunde des Abschieds ist gekommen. Um halb zwei fahren wir wieder zurück zum Flughafen und verabschieden uns von ihnen. Betrübt stehen wir nun da.. noch vor wenigen Augenblicken waren wir noch zu sechst, jetzt sind wir wieder allein. Es ist ein trauriger Moment - und dennoch sind wir froh, diese Reise machen zu dürfen... auch wenn es nicht immer ganz einfach ist und wir uns manchmal wünschen, wieder zu Hause bei der Familie zu sein.

Wir haben die Zeit mit ihnen sehr genossen und es war richtig schön, wieder ein Stück Heimat bei sich zu haben. Danke für euren Besuch, liebe Familie!

Am anderen Tag bringen wir den Mietwagen wieder zu Locadora und wenig später sitzen wir bereits im Bus in Richtung Salvador de Bahia.

Andrea schreibt:

Die ersten zwei Tage muss mich Martin ein bisschen aufpäppeln. Der Abschied fiel mir besonders schwer. Doch nach der Abreise meiner Familie erreicht uns schon die nächste freudige Botschaft. Roger und Anita sind in Salvador de Bahia, und das liegt genau auf unserem Weg zurück nach Porto Velho. Schon seit Langem haben wir immer wieder versucht, uns irgendwo zu treffen, doch nie hat es geklappt. Wir freuen uns riesig, die Beiden noch einmal zu treffen und verabreden uns für den nächsten Tag in Salvador. Die Beiden haben schon ein Hotel gesucht und warten dort auf uns. Die Wiedersehensfreude ist gross und gemeinsam machen wir nun für ein paar Tage Salvador unsicher. Wir schlendern durch die Gassen und machen einen Abstecher in das eine Restaurant, in dem wir schon genau vor einem Jahr gesessen haben, als wir mit dem Frachtschiff unterwegs waren und hier Landgang hatten.

Nach ein paar Tagen in Salvador brauchen wir aber alle wieder ein bisschen ländliche Ruhe und so bieten uns Roger und Anita an, sie auf den Camping etwas ausserhalb der Stadt zu begleiten. Natürlich sagen wir da nicht nein und kurzerhand wird Gaucho zu einem Vierplätzer umfunktioniert. Anita und Roger schlafen im Zelt, Martin und ich machen es uns im Innenraum gemütlich.

So verbringen wir schöne Tage miteinander, bis wir dann eines Morgens Abschied nehmen müssen. Unser Flieger geht heute, das war jetzt wohl das letzte Mal, wo wir uns während der Reise treffen konnten. Schon stehen wir an der Bus-haltestelle, alles geht so schnell, hastig verabschieden wir uns voneinander, allen ist nicht wohl dabei. Wir wünschen den Beiden eine wunderschöne Weiterreise und freuen uns schon auf das nächste Treffen zu Hause. Etwas durcheinander kommen wir in letzter Minute am Flughafen an und starten in Richtung Brasilia.

In Brasilia bleibt uns ein ganzer Tag, bis der Flug nach Porto Velho ansteht. So setzen wir uns in einen Bus und besichtigen die moderne Stadt. Auf uns macht Brasilia einen etwas befremdenden Eindruck, die Stadt scheint so künstlich und nicht wirklich lebenswert. Alles liegt meilenweit auseinander und wirkt steril. Doch vom Flugzeug aus, ist es schon ein bemerkenswerter Anblick. Brasilia wurde in den 60er Jahren von der damaligen Regierung zur neuen Hauptstadt des Landes ernannt und geschaffen. Nach einer kunstvollen, architektonischen Vorlage wurde die Stadt aus dem Nichts auf-gebaut, eine Meisterleistung, aber in unseren Augen nicht wirklich ein an-sprechender Lebensraum. Für uns ist und bleibt Rio die echte Hauptstadt des Landes, denn nirgendwo anders widerspiegelt eine Stadt die Kultur und Lebenseinstellung der Menschen so, wie in Rio.

Spät Abends geht es weiter nach Porto Velho, wo wir uns dann wieder bei der altbekannten Tia Carmen im Hotel einquartieren. Wir freuen uns sehr, endlich wieder in unserem Pajarito reisen zu können. Wir können uns keine schönere Reiseart vorstellen, als in unserem Land Rover, obwohl uns die letzten Wochen als Backpacker auch sehr gefallen haben. Am nächsten Tag schlafen wir richtig aus und als wir unser Zimmer um die Mittagszeit verlassen, verschlägt es uns fast den Atem. Porto Velho, oder anders ausgedrückt, das Tor zur Hölle, liegt in sengender Hitze. Die Luft ist tonnenschwer und glüht. Seit Monaten ist nun hier kein Tropfen Regen gefallen und wir wollen uns so schnell wie möglich aus dem Staub machen.

Unser Pajarito stand in der Zwischenzeit bei Joao, einem Freund, den wir hier kennen gelernt haben. Wir wollen ihn überraschen, doch wie es aussieht, hat er bereits mit uns gerechnet. Wir haben uns viel zu erzählen und begrüssen die ganze Familie. Doch nun wollen wir keine Zeit mehr verlieren. Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von der ganzen Verwandschaft, laden Joao und seine Familie als Dankeschön noch einmal zum Mittagessen ein und schon kurze Zeit später sitzen wir wieder in unserem Pajarito, auf dem Weg nach Peru...