nichtswieweg... vier Abenteurer unterwegs

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Teil I: Auf Abenteuer-Pisten einmal quer durchs Outback
Reisebericht vom 22.04.2011 bis 01.05.2011, Outback Offroad Pisten
Highlights: Talawana Track, Little Sandy Desert, Canning Stock Route, Gunbarrel Highway, Gibson Desert, Olgas (Kata Tjutas), Yulara

Da wir in den letzten Wochen auf unseren Outback-Touren soviel erlebt haben und nicht alles in einen Bericht packen konnten, gibt es nun zwei separate Reiseberichte und Fotogalerien. In diesem ersten Bericht wird vor allem von unserer ersten grossen Outback-Tour erzählt. Wie wir auf der Canning Stock Route gestrandet sind, von Kamelen gejagt wurden und wie die Schaufel, Spaten und Kompass zu unserem ständigen Begleiter wurden.

Ein Engel namens Carry

Wahrscheinlich kennen nur wenige den Ort, welchen wir bestimmt nicht so schnell mehr vergessen werden. Newman ist ein kleines Minenstädtchen und die meisten Reisenden nutzen diesen Ort nur, um ihre Vorräte aufzustocken, zu tanken und dann weiter zu fahren. So lautete eigentlich auch unser Vorhaben. Aber wir haben ja immer noch unser Problem und warten seit Wochen auf unser Permit um die "Gary Junction Road" zu fahren. Wenn man in Australien Gebiete von Aboriginal-Communities durchfahren möchte, braucht man ein Permit. Einige bekommt man automatisch via Internet zugestellt, andere müssen zuerst von der "Indigenious Affair" abgesegnet werden. Unser Plan ist es von Newman aus auf dem "Talawana Track" in die "Canning Stock Route" einzubiegen, dann bis zu der Aboriginal Community "Kunawarritji" zu fahren und dann auf der "Gary Junction Road" nach Alice Springs weiter zu rattern. Für diese 1800km lange Strecke benötigen wir 4 Permits, drei für West-Australien und eines für das Northern-Territory. Nun warten wir also wie gesagt nur noch auf das letzte für Westaustralien, die restlichen haben wir schon lange zuvor bekommen.

Wir fahren nun als Erstes in die Touristen-Information von Newman um nachzufragen. Aber wie es sich herausstellt, sind wir auch hier an der falschen Adresse und es werden generell in ganz Newman keine Permits ausgestellt. Unsere Enttäuschung ist riesig da wir hier unsere letzte Chance witterten. Wir wollten gerade wieder rausgehen als eine weitere Angestellte der Touristen-Zentrale hineinkommt und nachfragt, wem denn der grüne Truck (ja ja, so wird unser Landy hier in Australien genannt) draussen auf dem Parkplatz gehört. Wir melden uns und denken schon, oh oh, wahrscheinlich haben wir falsch geparkt. Aber nichts da, im Gegenteil, die Beiden können es kaum fassen dass ein Fahrzeug aus der Schweiz nach Newman gekommen ist. Wer so einen weiten Weg hinter sich hat, den lässt man nicht einfach so stehen.

Carry, die Chefin der Touristen-Zentrale, nimmt sich jetzt persönlich unserem Problem an. Sie holt alles verfügbare Kartenmaterial hervor und zusammen besprechen wir die Route, welche wir gerne fahren würden. Dann nimmt sie den Telefonhörer in die Hand und macht unzählige Anrufe. Auch sie wird zuerst wie wir vertröstet, aber Carry gibt nicht auf und ruft immer wieder an. Nach etwa zwei Stunden kommt dann die freudige Nachricht, alles erledigt - ihr bekommt das Permit. Huurrrraaaa, wir können es nicht fassen und sind überglücklich. Sie druckt uns sogar noch die Papiere aus. Wahnsinn, wir sind so happy und würden Carry am liebsten "abknutschen". Schnell fahren wir anschliessend in den Supermarkt und besorgen zwei Lindt-Osterhasen. Als wir wieder zurück in die Touristen-Information kommen sind diesmal die anderen Beiden sprachlos und freuen sich riesig über das "Dankeschön". So ein erfolgreicher Tag muss natürlich gefeiert werden. Zusammen mit Dani und Daniela aus Luzern stossen wir mit ein paar Bierchen an, denn auch sie hatten heute etwas zu feiern.

Unterwegs auf Neyer's Stock Route, das Abenteuer kann beginnen

Ein letztes Mal geniessen wir eine heisse Dusche und die Annehmlichkeiten eines Supermarktes. Denn heute startet unsere 1800km lange Tour Richtung Alice Springs, für welche wir etwa 3 Wochen eingeplant haben. Rebelde wird mit Diesel, Wasser und Essvorräten bis unters Dach vollbeladen. Um eine solche Tour zu unternehmen benötigt es eine genaue und seriöse Vorbereitung, vor allem wenn man ein solches Unterfangen alleine antritt. Wir sind froh über unser Satelliten-Telefon, denn ansonsten hätten wir diesen Trip sicherlich nicht gemacht. Wir schreiben uns alle Notfall-Nr. heraus, sei es über Funk oder eben über's Sat.-Tel.

Schon Wochen zuvor besorgten wir uns von diesen verschiedenen Tracks genaues Kartenmaterial, denn wir wurden oft gewarnt dass es teilweise extrem schwierig sein wird, sich in dieser Gegend zu orientieren. Nachdem wir alles erledigt haben fahren wir schlussendlich noch zu der Polizei von Newman, melden uns ab und teilen ihnen unsere genaue Route mit. Dies ist eine weitere Sicherheitsmassnahme, schliesslich weiss man ja nie was alles unterwegs passieren wird. Dann sind wir endlich startklar und freuen uns riesig, auf die bevorstehende Tour.

Zuerst geht es gemütlich auf dem relativ gut unterhaltenen "Talawana Track" entlang und mit jedem gefahrenen Kilometer fühlen wir uns freier und freier. Aber schon am nächsten Tag folgt dann die erste Herausforderung, die Abzweigung in die "Canning Stock Route" zu finden. Prompt fahren wir vorbei und landen bei der Aboriginal Community "Cotton Creek", wofür wir jedoch kein Permit haben. Schnell verdrücken wir uns wieder und fahren an den Ort zurück, wo eigentlich die Abzweigung sein müsste. Und siehe da, wir finden sie, sie ist jedoch komplett zugewachsen. Oh je, das kann ja heiter werden. Zuerst müssen wir mal die Büsche entfernen um überhaupt auf den eigentlichen Track zu gelangen. Dann wird Rebeldes Kühlergrill mit einem Netz versehen, damit das leicht entflammbare Spinifex-Gras keinen Schaden anrichten kann. Und ab dieser Abzweigung können wir definitiv sagen, ab jetzt beginnt das Abenteuer.

Die Schaufel, der Spaten und Kompass wurden nun zu unserem ständigen Begleiter. Denn der viele Regen von den letzten Wochen hinterliess seine Spuren. Die Wüste explodierte fast vom vielen Grünzeug und dementsprechend war die Strecke ziemlich zugewachsen und schwer erkennbar. Dazu kamen noch die vielen Wash-Outs welche teilweise so tief waren, dass wir mit unserem Differential aufschlugen und nicht darum herum kamen, die tiefen Rillen abzuschaufeln. Wo es natürlich möglich war, kreierten wir eine Umfahrung, was meistens aber ebenso viel Zeitaufwand bedeutete wie das Schaufeln selbst. Nach zwei Tagen war es dann aber endlich soweit und wir erreichten die Einfahrt in die sagenumwobene "Canning Stock Route". Unser Traum war es ja eigentlich die komplette Route zu fahren, das heisst von Wiluna bis nach Halls Creek. Aber da im Norden von Australien, den Kimberleys, Darwin und Umgebung, alle Tracks noch geschlossen waren, machte es für uns keinen Sinn weiter nördlich zu gehen. Deshalb entschlossen wir uns zuerst die Tour nach Alice Springs zu machen. Aber natürlich liessen wir es uns nicht nehmen, doch noch ein paar Spuren auf der legendären "CSR" zu hinterlassen, auch wenn es nur auf einem Teilstück ist. Gegend Abend erreichen wir "Georgia Bore". Hier befindet sich ein Bush-Camp mit einem Handbrunnen, wo man Grundwasser hinaufpumpen kann. Wir nutzen diese Gelegenheit um unsere neugekaufte Buschdusche auszuprobieren und siehe da, es ist einfach traumhaft. Natürlich befindet sich hier an dieser Stelle auch noch das "Canning Stock Route – Gästebuch" und wir sind schon etwas verunsichert, als wir die ersten im 2011 sind, welche sich hier eingetragen haben.

Trotzdem starten wir voller Freude am nächsten Tag unseren Trip auf der "CSR" und erkennen ziemlich schnell, dass vor uns wirklich schon seit längerem niemand mehr durchgefahren ist. Aber was soll's, wir haben ja jetzt Übung mit Schaufeln. Die Strecke ist sehr unterschiedlich, teilweise fährt man durch tiefen Sand, dann sind da wieder die Wash-Outs (mittlerweile unsere Lieblingspassagen) und vielfach sehen wir überhaupt nichts mehr ausser Büschen und meterhohem Spinifex-Gras. Einmal hört vor uns einfach der Weg auf und wir stehen mitten im Nirgendwo. In solchen Momenten muss man wirklich aufpassen, dass man keine Panik-Attacke bekommt. Aber wir haben mittlerweile eine gute Lösung gefunden. Ich fahre, Roger sitzt vorne auf der Motorhaube und sucht sich den Weg, so kommen wir recht gut voran. Ähmmm, mit gut meine ich so 40km während 9 Stunden Fahrt, nicht schlecht – oder? Aber uns gefällt's wahnsinnig gut, obwohl unsere körperlichen Batterien immer mehr ins Minus sinken. Das viele Schaufeln und teilweise auch die nervliche Anspannung gehen an einem nicht spurlos vorüber.

Und dann, nach 600km Fahrt kommt die totale Ernüchterung, Enttäuschung und Frustration. Vor uns liegt ein Ozean, ein riesig überschwemmtes Gebiet. Wir können es nicht fassen und beschliessen, da es bereits Abend ist, zuerst mal hier zu campen und morgen weiterzuschauen. Vielleicht gibt es da ja eine Lösung. Aber das Ganze sieht am nächsten Tag auch nicht besser aus. Aber wir haben es jetzt soweit geschafft und wollen noch nicht aufgeben. Schnell sind unsere Wanderschuhe montiert und wir laufen das ganze Gebiet ab um einen Weg zu finden. Mit unserem GPS zeichnen wir die Strecke auf. Wir sind bereits seit zwei Stunden durchs meterhohe Spinifex-Gras unterwegs als Roger plötzlich meint, siehst du da vorne auch die Termitenhügel? Komisch, es scheint als ob sie sich bewegen würden. Die vermeintlichen Termitenhügel stellen sich schnell als eine Kamel-Karawane aus, die in einem schnellen Tempo auf uns "lossecklet". Mein Gott, unser Herz bleibt beinahe stehen. Als ich diese Wüstenschiffe gestern fotografieren wollte konnten sie nicht schnell genug abhauen und heute, wo wir schutzlos im Gras stehen, greifen sie an? Ich glaube, Roger und ich sind in unserem Leben noch nie so schnell gesputet. Wir sehen auf einer Düne einen einzigen, dürren Eucalyptus-Baum stehen, welcher uns Hilfe in der Not bieten sollte. Die Kamele rennen uns noch ein Stück nach, als wir jedoch die Spitze der Düne erreichen, halten sie an. Kurz einem Herzinfarkt nahe können wir wieder aufatmen. Aber ein Gutes hatte diese Verfolgungsjagd trotzdem, denn von der Düne haben wir einen besseren Blick über das ganze Ausmass der Überschwemmung. Dass wir nicht vorher darauf gekommen sind. Wir schauen auf unserem GPS nach, 6km sind wir bereits marschiert und die Überschwemmungen gehen noch einiges weiter.

Wir wissen nicht was wir tun sollen, versuchen oder bleiben lassen? Schweren Herzens entscheiden wir uns, umzukehren. Das Risiko steckenzubleiben, ist uns zu gross. Vor allem auch, weil wir alleine unterwegs sind und die "CSR" eine der einsamsten Strecken Australiens ist. Eine Umfahrung zu machen wäre sicherlich irgendwie möglich gewesen, hätte aber bestimmt ein paar Tage gebraucht. Zudem haben wir jetzt noch genügend Diesel um wieder zurück zu fahren. Wenn wir weiter fahren und nicht weiter kommen, wird es kritisch, denn bis zur Aboriginal-Community Kunawarritji, wo wir bereits Diesel bestellt haben, sind es noch ein paar Kilometer. Unsere Enttäuschung ist riesig, vor allem weil wir wirklich geschuftet haben um bis hierher zu kommen. Aber das Gute daran ist, so haben wir später wieder einen Grund um nach Australien zu kommen, denn aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Da wir die Piste nun wirklich gut präpariert haben kommen wir ziemlich zügig vorwärts. Und man glaubt es kaum, nach fast einer Woche kommen uns zwei Fahrzeuge entgegen. Es sind sehr freundliche Aborigines (Ureinwohner) aus Cotton Creek, die ihr Gebiet kontrollieren. Wir erzählen ihnen von den Überschwemmungen und sie meinen, dass dies alle paar Jahrzehnte einmal passieren würde und es Monate dauern würde, bis die Salzseen wieder befahrbar wären. Sie überlegen sich jetzt, eine Umfahrung zu machen. Für uns kommt es leider zu spät, aber dafür konnten wir immerhin einwenig Pionier-Arbeit auf der "CSR" leisten. Wir plaudern noch ein Weilchen mit ihnen und ich muss sagen, dass wir bis jetzt wirklich durchaus positive Erfahrungen mit Aborigines gemacht haben. Sie waren uns gegenüber immer sehr anständig und wollten uns auch hier tatkräftig weiterhelfen.

Da wir ja für die weiteren Strecken, wir haben schon auf der Rückfahrt wieder neue Pläne geschmiedet, wieder neue Permits brauchen, luden sie uns in ihre Community ein. Dort könnten wir Internet benutzen, bei ihnen übernachten und dann von dort aus wieder starten. Wir freuen uns natürlich sehr über das nette Angebot, entscheiden uns aber trotzdem wieder nach Newman zurückzufahren. So endete unser Abenteuer auf der "Canning Stock Route", was für uns ein einmaliges Erlebnis war . Nein, so ganz endete es doch nicht, denn in Newman lernten wir eine richtige "Australische Legende" kennen.

Wir lernen Bill Shephard, eine Australische Legende kennen

Wir nutzen die zwei Tage in Newman um unseren letzten Reisebericht zu schreiben und die neuen Permits zu beschaffen. Diesmal steht der "Gunbarrel Highway" auf dem Programm. Aber Achtung, man soll sich nicht von dem Namen "Highway" irritieren lassen, denn der "Gunbarrel" gilt als auch äusserst beliebte Offroad-Strecke. Wir möchten gerade losfahren, als jemand an unsere Türe klopft. Ein älterer Mann steht vor uns und meint: Hei, ein schönes Auto habt ihr da – er hätte früher auch immer einen Land Rover gehabt. Es wird gefachsimpelt und als Roger ihn plötzlich nach seinem Namen fragt, muss ich schon etwas schmunzeln. Jetzt will er ihn bestimmt auf freundliche Art abwimmeln, denke ich. Aber nichts da, Roger strahlt richtig und meint: Bill Shephard, es ist mir eine grosse Freude sie kennenzulernen.

Ich begreife immer noch nicht wer es ist, Roger gibt mir dann einen Stupf und klärt mich schnell auf. Jetzt dämmert es auch mir langsam. Von Bill Shephard haben wir schon ein paar Male aus unseren Offroad-Büchern gelesen. Er war es gewesen, welcher als Erster die "Canning Stock Route" kartografiert hat, das "Capricorn Roadhouse" gebaut und dort auch 23 Jahre gelebt hat und den "Fuel Dump beim Well 23" auf der "CSR" ermöglicht hat. Das sind jetzt natürlich Infos, mit denen Laien nicht viel anfangen können. Wir haben hier aber viel über ihn gelesen und daher war es natürlich ein besonderes Erlebnis, diese Person mal in Natura kennenzulernen. Es war, als würde man "Crocodile Dundee" persönlich die Hand schütteln. Er gibt uns noch einige Tips für die Weiterreise, zeigt uns eine Abkürzung zum Gunbarrel Highway und verrät uns auch noch, wo man am Besten nach Mineralien schürfen kann. Das behalten wir natürlich für uns, denn wenn uns das Geld in Australien ausgehen sollte, wissen wir nun wo wir buddeln müssen.

Unterwegs auf dem "Gunbarrel Highway"

Von Newman starten wir wieder südwärts Richtung Wiluna. Diese kleine Community ist für die meisten Allradler die letzte Versorgungsmöglichkeit für Sprit und Lebensmittel. Ebenfalls befindet sich hier der Start- oder Endpunkt für die "Canning Stock Route" und des "Gunbarrel Highway". Es wird uns richtig schwer ums Herz als wir die Abzweigung sehen, aber wir muntern uns gegenseitig auf, wir kommen bestimmt noch einmal. Heute haben wir Ostersonntag und wir wollten eigentlich in Wiluna ebenfalls auftanken. Aber Nein, obwohl über all steht dass die Zapfsäulen 7 Tage die Woche inkl. Feiertag geöffnet wären, herrscht gerade heute eine Ausnahme. Das komplette Dorf wirkt wie ausgestorben. Wir rechnen aus ob es reichen würde weiterzufahren ohne zu tanken. Wir haben bei normalen Strassenverhältnissen eine Reichweite von etwa 2000km, 400km sind wir bereits gefahren und bis Yulara sind es weitere 1200km Pisten. Aber eben, wenn es viele Tiefsand-Strecken gibt, braucht auch unser Rebelde mehr Saft. Nichts desto trotz brechen wir auf, das wird schon reichen.

Die ersten 400km des Highways sind in einem traumhaften Zustand, denn die Piste wurde erst vor kurzem gewalzt. Und dann, ab der "Carnegie Station", beginnt dann auch erst der wirkliche Offroad-Teil. Auch hier gab es richtige knifflige Passagen und ebenfalls tiefe Auswaschungen. Aber eben, es ist nicht mehr das Gleiche wenn man das vierte Fahrzeug der Saison ist das durchfährt. Die Umfahrungen sind alle schon gemacht, die Büsche liegen hübsch auf der Seite. Man kann schön den Spuren folgen. Ok, wir haben es natürlich auch genossen nicht alle paar Meter aussteigen zu müssen um Löcher zuzuschaufeln. Aber das Schönste auf dieser Tour war mit Sicherheit jene Nacht, als wir die Dingos stundenlang heulen hörten. Sie waren ganz in unserer Nähe und das Gejaule ging einem durch Mark und Bein. Da Dingos ja von Wölfen abstammen kann man sich vielleicht besser vorstellen, wie sich das anhört. Und genau in dieser Nacht musste ich natürlich auf die Toilette. Ich weckte Roger ob er nicht schnell mitkommen könnte und er meinte lachend: Ja diesmal komme ich noch mit, aber bei den Löwen in Afrika kannst du dann alleine hinausgehen.

Für diese Tour bis nach Yulara benötigten wir ebenfalls eine Woche und als wir dann gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang bei den Olgas eintrafen, war es schon ein ganz besonderes Erlebnis. In Yulara legten wir eine kleine Pause vom vielen Fahren ein, was sich als goldwert erweisen sollte. Denn hier gab es ein unerwartetes Wiedersehen mit alten Reisebekannten, welche wir vor 5 Jahren in Ushuaia (Argentinien) kennengelernt haben. Und was passiert wohl, wenn sich zwei Landy-Fahrer treffen? Es werden mal wieder die schwierigsten Pisten ausgesucht und da wir auf dem zweiten Trip soviel erlebt haben, folgt die Fortsetzung zu diesem Bericht im Teil II: Die Durchquerung der Simpson Desert.